2017 März

Speicherung von Energie ist zentrale Herausforderung der Zukunft

Aachen. „Die Speicherung von elektrischer Energie gehört zu den Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts und ist eine zwingende Voraussetzung zum Gelingen der Energiewende“, erklärte NRW-Wissenschaftsministerin Schulze als Schirmherrin in ihrem Grußwort zur Eröffnung des 8. Batterietags NRW ( www.battery-power.eu ). Rund 200 Expertinnen und Experten aus dem Energiebereich tagen heute (28.03.) im Eurogress in Aachen.

Die Ministerin betonte weiter: „Seit dem ersten Batterietag 2010 in Münster hat sich die Branche deutlich weiterentwickelt. Gerade im Bereich der Elektromobilität konnten große Fortschritte in der Batterietechnik erzielt werden. Vor einigen Jahren gab es im Segment der Mittelklassefahrzeuge keinen Anbieter, der Elektroautos mit Reichweiten von 300 Kilometern und mehr anbieten konnte. Inzwischen kommen mehr und mehr Elektroautos mit größeren Reichweiten zu bezahlbaren Preisen auf den Markt. Dieser Trend wird sich auch in Zukunft fortsetzen. Zu verdanken haben wir das vor allem den entsprechenden Erfolgen in der Batterieforschung. Auch der Anwendungsbereich dezentraler Energiespeicher ist insgesamt dadurch kräftig gewachsen.“

Die Landesregierung habe diese Themen frühzeitig priorisiert und sich stark für den Ausbau der Batterieforschung in NRW engagiert, so Ministerin Schulze. Dazu wurden in den letzten Jahren mit finanzieller Hilfe der Landesregierung besondere Kompetenzen im Bereich der Batterieforschung aufgebaut. Beste Beispiele seien die beiden Batterieforschungszentren an der RWTH Aachen und das MEET (Münster Electrochemical Energy Technology) der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Dazu kämen auch die Qualitätsarbeit der beteiligten Branchen und die weiteren Forschungseinrichtungen wie das Helmholtz-Institut Münster, das Forschungszentrum Jülich, das Zentrum für Elektrochemie an der Ruhr-Universität Bochum , das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Oberhausen und das NanoEnergieTechnikZentrum NETZ an der Universität Duisburg-Essen.

„Die Batterietechnik wird bei der Netzintegration von Strom aus Erneuerbaren Energien, wie der Wind- oder Solarenergie, einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Energiewende in Deutschland liefern. Im derzeitigen Fokus steht vor allem die Weiterentwicklung von Lithium-Ionen-Batterien für den Einsatz in Elektrofahrzeugen mit besonderem Augenmerk auf der Optimierung von Leistung, Lebensdauer, Sicherheit und Kosten. Der stationäre Speichermarkt profitiert aktuell ungemein von den Preissenkungen, die in den letzten Jahren erreicht worden sind“, sagte Professor Dr. Dirk Uwe Sauer vom Lehrstuhl für Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik der RWTH Aachen als Gastgeber.

Professor Dr. Manfred Fischedick, Vizepräsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie GmbH, hielt den zentralen Vortrag „Erneuerbare Energien und Elektromobilität im Kontext des weltweiten Klimaschutzes“. Er führte aus: „Wir brauchen einen stärker ganzheitlichen Blick auf die Energiewende. Dies gilt für die zentralen Handlungsstränge ebenso wie für die definierten Ziele. Die Energiewende darf sich zukünftig nicht nur auf die Ebene der Energiebereitstellung oder Stromerzeugung fokussieren, sondern auch auf die Frage, wie Fortschritte im Bereich der Endenergiesektoren erreicht werden können. Das heißt, wie kann ambitionierter Klimaschutz in den Bereichen Transport, Gebäude und Industrie gelingen. Dazu braucht es ein besseres Verständnis bezüglich der zunehmenden Wechselwirkungen zwischen den Sektoren. Nordrhein-Westfalen ist durch seine Stärke in den für die Energiewende zentralen Branchen, der Automobil- und Zulieferindustrie, der Chemie- und Kunststoffindustrie und dem Maschinenbau sehr gut positioniert, um eine Vorreiterrolle einnehmen zu können und an den wachsenden Weltmärkten partizipieren zu können.“

Um diese Position dauerhaft halten zu können, so Professor Fischedick, sei eine Zusammenarbeit der Energie-, Automobil-, Material- und Werkstoffforschung und zwar über die traditionellen Fachgrenzen hinaus notwendig. Durch die Forschungsschwerpunkte bei den Batterietechnologien in Münster und Aachen werde dafür ein wichtiger Beitrag geleistet.

Neben Forschungsberichten zur Weiterentwicklung von Lithium-Ionen Batterien für den Einsatz in Elektrofahrzeugen steht die Vorstellung von Projekt- und Anwendungsbeispielen für Batteriespeicher im Fokus der diesjährigen Tagung. Der 8. Batterietag NRW ist eine Leistungsschau der im Markt der Batterietechnologie und -anwendung aktiven Firmen und Institutionen aus NRW. Das Haus der Technik (HDT) führt die Veranstaltung gemeinsam mit der EnergieAgentur.NRW und den Clustern EnergieForschung.NRW, EnergieRegion.NRW und NanoMikroWerkstoffe-Photonik.NRW sowie dem Kompetenzzentrum ElektroMobilität NRW durch.

Nach dem 8. Batterietag NRW findet am 29. und 30. März 2017 das internationale Symposium „Kraftwerk Batterie – Advanced Battery Power“ statt. 60 Vorträge und mehr als 200 Poster werden zum Erfolg dieser englischsprachigen Konferenz beitragen. Für beide Tagungen werden zusammen mehr als 650 Teilnehmer erwartet.

Hintergrund: In der Batterietechnik sind in den letzten Jahren bedeutende Erfolge erzielt worden. Während die Energiedichte steigt und für große Reichweiten sorgt, sinken gleichzeitig die Kosten. Inzwischen sind Elektroautos zu bezahlbaren Preisen auf dem Markt. Insgesamt waren laut Kraftfahrtbundesamt Ende 2016 in Deutschland rund 165.000 Hybridfahrzeuge und 34.000 Elektrofahrzeuge zugelassen. Auch wenn die Zahl der Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen noch gering ist, so sind die aktuell verfügbaren und die in den kommenden zwei Jahren angekündigten Fahrzeuge von hoher Qualität und sie haben verlängerte Reichweiten. Die Vorbereitungen der Automobilhersteller für Fertigungen von hohen sechsstelligen Fahrzeugzahlen um 2020 laufen auf Hochtouren. Auch die Ladeinfrastruktur soll – untermauert mit einem Bundesförderprogramm – deutlich ausgebaut werden.


Internet
www.energieregion.nrw.de und www.cef.nrw.de
www.nmwp.nrw.de und www.elektromobilitaet.nrw.de

Presse-Information
Ort und Datum: Düsseldorf, 28. März 2017

Ansprechpartner
Uwe H. Burghardt M. A.
Pressesprecher Innovationen und Netzwerke
Telefon: (02 11) 8 66 42 – 13
Mobil: (01 60) 746 18 55
E-Mail: Burghardt@energieagentur.nrw

Batterietagung am 28.-30. März 2017 im Eurogress Aachen

Von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung – Batterieexperten aus aller Welt treffen sich in Aachen


Top-Redner als Who-is-who der internationalen Batterieforschung / über 650 Teilnehmer erwartet / Schirmherrschaft von NRW-Forschungsministerin Svenja Schulze / wissenschaftliche Posteraustellung mit über 150 Beiträgen

Die Batterietechnologie entwickelt sich rasant – die Kapazitäten wachsen, die Lebensdauer wird erhöht, die Produktionspreise purzeln und jede neue Entwicklung schafft neue, wirtschaftlich attraktive Anwendungsmöglichkeiten.

„Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.“ soll Mark Twain gesagt haben. Im Bereich der Batterieentwicklung hat dieser Satz besondere Bedeutung. Utopien von einer dank universellem Batterieeinsatz emissionsfreien und CO2-neutral wirtschaftenden Welt haben sich als ebenso falsch erwiesen wie skeptische Unkenrufe, die eine massenhafte Produktion von Lithium-Ionen-Batterien in absehbarer Zeit für unmöglich hielten.

Welche Entwicklungen realistisch auf dem aktuellen Stand der Forschung möglich sind, diskutieren auf der Batterietagung vom 28.-30. März 2016 über 650 internationale Experten aus allen Bereichen der Batterieforschung und –anwendung.

Zahlreiche, weltweit anerkannte Koryphäen wie Jeff Dahn, der an der Dalhousie University (Kanada) in einer Kooperation mit Tesla an der Gigafactory arbeitet, Dr. Michael M. Thackeray von der Argonne National Laboratory (USA), der Erfinder des LMO und High Energy NCM, oder Prof. Jiuchun Jiang von der Beijing Jiaotong University (China) gehören zu den Keynote-Sprechern. Jeff Dahn hat gerade letzte Woche die mit 1 Million Dollar dotierte Gerhard Herzberg Canada Gold Medal gewonnen.

Die Tagungsthemen reichen von der Grundlagenforschung mit neuen Materialien und der Realisierung höherer Energie- und Leistungsdichten, kürzerer Ladezeiten und längerer Lebensdauer über Produktion und Recycling bis Anwendungen im mobilen und stationären Bereich. Insgesamt über 80 Vorträge an drei Tagen und rund 150 wissenschaftliche Poster mit tiefen Einblicken in die aktuellen Projekte aus Forschung, Entwicklung und Praxis schaffen einen intensiven und umfassenden Überblick. Zusätzlich präsentieren rund 25 Firmen und Institutionen ihre Leistungen und Produkte in der begleitenden Messe.

Die vom Essener Haus der Technik organisierte Batterietagung besteht aus dem Batterietag NRW am 28.3.2017 unter der fachlichen Leitung der EnergieAgentur.NRW und den Clustern EnergieForschung.NRW, EnergieRegion.NRW und NanoMikroWerkstoffePhotonik.NRW und ElektroMobilität NRW, sowie der englischsprachigen internationalen Konferenz „Advanced Battery Power – Kraftwerk Batterie“ am 29.-30. März 2017 in Kooperation mit den renommierten Batterieforschungszentren ISEA der RWTH Aachen und MEET der Universität Münster. Die fachliche Leitung übernehmen Prof. Dr. Dirk Uwe Sauer (ISEA) und Prof. Dr. Martin Winter (MEET) gemeinsam mit einem 30köpfigen wissenschaftlichen Beirat.

Alle Informationen zur Konferenz finden Sie unter www.battery-power.eu


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Ihr Ansprechpartner für diese Pressemeldung:
Dr. Ute Müller
Referentin der Institutsleitung
Telefon +49 241 80 99597
E-Mail umu@isea.rwth-aachen.de

Bessere Batterien sind die Schlüssel zur Elektromobilität. Erst wenn die Reichweite der Fahrzeuge wächst und der Preis fällt, werden sich Elektrofahrzeuge auf breiter Front durchsetzen. Das Potenzial der elektrochemischen Impedanzspektroskopie (EIS) zur Batteriediagnostik hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen.

Das Seminar Impedanzspektroskopie an Batterien am 28.3.2017 in Aachen gibt nach einer Darstellung der theoretischen Grundlagen einen Überblick über die auf dem Markt befindlichen Impedanzmessgeräte. Details der Aufnahme von Spektren, der nachfolgenden Datennachbereitung und –auswertung und schließlich der Implementation der mittels Impedanzspektroskopie erhaltenen Erkenntnisse in Algorithmiken, Sensoriken und Prüfumgebungen werden diskutiert.

Ziel ist der Austausch von Anwendern, Praktikern und Neueinsteigern über die aktuellen Trends bei der Batteriediagnostik mit Impedanzspektroskopie. Dabei sollen insbesondere Vor- und Nachteile gefundener Lösungen z.B. bei der Messtechnik, der Kontaktierung, der Auswertung und der Implementierung in Algorithmiken und Batteriesensoren diskutieren werden. Die internationale Tagung Kraftwerk Batterie findet anschließend am 29.-30.3.2017 in Aachen statt.

Das ausführliche Veranstaltungsprogramm erhalten Interessierte beim Haus der Technik e.V. unter Tel. 0201/1803-1, E-Mail: information@hdtessen.de oder im Internet unter www.battery-power.eu/vorseminare/

Unternehmensinformation:
Das Haus der Technik (HDT) versteht sich als Plattform für Wissenstransfer und Weiterbildung auf höchstem Niveau. Mit weit über 80 Jahren Erfahrung als unabhängiges Weiterbildungsinstitut für Fach- und Führungskräfte stellt es sich als eine der führenden deutschlandweiten Plattformen für innovationsbegleitenden Wissens- und Know-how Transfer in Form von fachspezifischen Seminaren, Symposien und Inhouse-Workshops dar.

Der Grundgedanke seiner Gründerväter ist dabei in seiner modernen Variante immer noch präsent: Unternehmen im Wettbewerb durch Dienstleistung rund um den wissensbasierten Arbeitsplatz zu unterstützen. Das HDT verbindet Wissenschaft und Forschung mit der Wirtschaft. Als Partner der RWTH Aachen sowie der Universitäten Bonn, Braunschweig, Duisburg-Essen und Münster pflegt das HDT engen Kontakt zu Unternehmen und Forschungseinrichtungen und präsentiert sich somit als Forum für Austausch von Wissen und Erfahrung.

Mehr erfahren Sie hier: www.hdt.de